Mein Interesse an »leichter« Musik hat stets in verschiedenen Formen Einfluss auf meine Arbeit als Komponist genommen. Musikstile verschiedener Subkulturen (Jazz, Tango, Rembetiko etc.) haben mich immer fasziniert, und dabei hat sicher auch mein Vater auf mich abgefärbt, der selbst jahrzehntelang in der Unterhaltungsbranche gearbeitet hat und mich als Kind oft zu Zigeunerkapellen mitnahm, der selbst viel Musik aus dem osteuropäischen Raum und Jazz spielte, aber auch Tagesschlager und Wienerlieder sang.

Mein Vater war aber zugleich ein Fan der modernen Avantgarde (Stockhausen, Ligeti etc) und daher der festen Überzeugung, dass die gesamte Populärmusik erneuert werden müsste. So interessierten ihn auch Bereiche wie Free Jazz oder Rockmusik, die mit experimentellen Mitteln spielte.

Mich hat dies daher immer wieder in den Bann gezogen und ich kann eine Reihe von Stücken erkennen, die einer solchen POP REVOLUTION nahekamen. Dies teilt sich in verschiedene Bereiche: in Parodien und in Stücke, die die von anderer Musik inspiriert wurden, aber auch Teile meiner anderer Kompositionen blieben davon nicht unberührt.

 

PARODIEN

Parodien haben mich vor allem am Anfang meiner Kompositionstätigkeut begleitet. Stücke wie April op. 3 oder Hommage à un temps perdu op. 6 verwenden Zitate oder Stilebenen der sog. U-Musik oder früherer Stilepochen. Einen Rückgriff auf diese Art des Komponierens (und ein Kompositionsauftrag) haben zur Komposition von eine Fata Morgana auf den Kopf gestellt und des letzten Satzes des für die Wiener Philharmoniker geschriebenen Werks Time Recycling op. 22n geführt.

Auch die beiden Sarasatiana-Stücke für Violine und Streichorchester und die Paganinivariationen sind in diese einzuordnen, da doch viele kompositorische Elemente von mir selbst stammen, und die Stücke dadurch eigentlich zu neuen Werken geworden sind.

 

BALKAN MUSIK

Die Zusammenarbeit mit dem Ensemble The Philharmonics von Tibor Kováč hat zur Entstehung mehrerer Stücke geführt, die von Musik aus dem Balkanraum inspiriert wurden; dazu zählen auch Bearbeitungen dieser Musik. Balkan-Mosaik, das als Neuarrangement älterer Violinduette neu harmonisiert und arrangiert wurde und auch in Fassungen für Streichorchester, Klavier und großes Orchester ausgearbeitet wurde, ist hier ebenso zu erwähnen wie die Sephardischen Weisen (inspiriert von griechischen und albanischen Volksweisen) und Les Deux Diables, einer modernen rumänischen Hora.
3R1S (drei Ragtime und ein Samba) op. 26 I quater für 3 Klarinetten, Violine, Cello und Klavier wurde für einen Auftritt der Musikfamilien Koncz und Ottensamer im Musikverein komponiert.